Geschichte der PUEBLO Indianer

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Das Wort „Pueblo“ kommt aus dem Spanischen und bedeutet Dorf oder Volk. Als „Pueblo“ wird aber auch die Siedlungsform der vor allem im Süden der USA (Arizona und New Mexiko) lebenden amerikanischen Ureinwohner bezeichnet. Daher auch die Namensgebung als „PUEBLO-Indianer“.
Charakteristisch für die Ureinwohner sind ihre Steinhäuser, die bis zu fünf Stockwerke hoch sein können. Zumeist sind sie aus Steinplatten, Adobe (ungebranntem Ton), Baumstämmen und/oder Lehm gebaut. Diese Materialien werden verwendet, weil die karge Natur des Südens schlichtweg nicht mehr Baumaterialien zu bieten hat. Hieraus ergeben sich aber auch Vorteile: Durch die massive Bauweise findet man in dem ansonsten sehr warmen Wüstenklima gerade in den unteren Ebenen kühlere Räume vor, da aus Schutz vor Sonneneinstrahlung zudem keine Fenster oder Türen eingebaut sind. Diese Bauweise hatte aber noch einen anderen, entscheidenderen Vorteil: Im Falle eines Angriffs, konnten sich die Bewohner auf die oberen, leicht nach hinten versetzten, Etagen zurückziehen. Diese sind nur über Leitern und in das Dach eingelassene Luken erreichbar. Zog man die Leitern hoch, boten die massiven Materialien, aus denen das Haus besteht, in Verbindung mit dem höher gelegenen Rückzugsort, meist ausreichend Schutz vor den Angreifern.

Jeweils ein Stamm von Blutsverwandten bewohnt einen dieser sogenannten Pueblos. Der Familienzusammenhalt hat seit jeher einen hohen Stellenwert. Dabei bilden sie jedoch keinen eigenständigen Stamm, sondern jede Ansiedlung besteht aus einem eigenen Dorf, welches als autonome politische Einheit funktioniert. Die Dörfer bestehen aus einzelnen Häuser, die ähnlich wie Bienenwaben aneinander gereiht und auch direkt aufeinander gebaut sind. Deshalb werden diese häufig als „Einhausdörfer“ bezeichnet.

Die Indios leben vornehmlich von der Landwirtschaft (kleine Schaf- und Rinderherden) und bauen Bohnen, Kürbisse, Baumwolle sowie Tabak an. Zudem sind sie kunsthandwerklich begabt und stellen Produkte wie Webwaren, Silberschmuck, Schmuck mit Türkis-Veredelungen oder Körbe her. Das Handwerk insgesamt erlebt unter der Pueblo-Kultur eine erstaunliche Entwicklungsphase. Zur Herstellung der verschiedensten Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände werden alle vorhandenen, natürlichen Materialien wie Stein, Holz und Knochen genutzt.

Die Menschen entwickelten mit der Zeit auch ein zunehmendes Geschick für die Töpferei. Das Wissen um die Verwendung von Lehm, Erde und Ton als Bindemittel beim Hausbau war vermutlich der Ursprung für dieses Handwerk. So verwenden sie dieses Material außerdem zum Formen von Schalen, Wasserkrügen und anderen Gebrauchsgegenständen und verzieren diese Gefäße oftmals kunstvoll. Forscher vermuten nicht zuletzt, dass hierbei ebenfalls die Farben der Schmucksteine Türkis und Jett zum Einsatz kamen, nach denen die indigenen Völker ebenfalls schürfen, um mit ihnen Handel zu betreiben. Die beige Farbe des Lehms und das Türkis als Farbe des Schmucksteins bilden daher seit jeher einen festen Bestandteil der Pueblo-Geschichte.

Sämtliche Aspekte des Lebens – Kunst, Handwerk, Wirtschaft, Sozialstruktur und Familie – basieren auf einer einheitlichen Weltanschauung und sind unauflöslich miteinander verbunden. Kontaktfreudigkeit, Mut zu Neuerungen und Handelsgeschick zeichnen sie aus. Von der einfachen Ansicht ausgehendend, dass die Menschen mit der Natur in Einklang leben müssen, haben sie zahlreiche kulturelle Traditionen entwickelt, die sich in ihren Legenden, Liedern, Tänzen und in ihrer Kunst widerspiegeln und ihr einen besonderen Ausdruck verleihen.

Quellenangaben:
W. Meusel (1969/70): PUEBLO-INDIANER - Neu-Mexiko, URL: http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-12819/Pueblo_deutsch.pdf (Stand: 01.08.2017).
H. Stiebritz (o. J.): Indianer des Südwestens, URL: http://www.voelker-der-erde.de/voelker/suedwesten.htm (Stand: 01.08.2017).
S. Weny (o. J.): Indianer der Pueblos, URL: http://www.indianer-web.com/indianer-der-pueblos/ (Stand: 01.08.2017).